Vom Fußgänger zum Hängegleiter-Piloten

Die Welt zu sehen wie ein Vogel, eins mit der Luft werden. Leistung und Dynamik. Das ist Drachenfliegen.

Hängegleiten oder Drachenfliegen zu lernen, bedarf im Vergleich zum Gleitschirmfliegen mehr Zeit. Schon allein der Auf- und Abbau eines Hängegleiters erfordert mehr Zeitaufwand, daher können an einem Tag auch nicht gleich viele Übungen gemacht werden, auch wenn die Vorschriften zur Erlangung des Hängegleiterscheins ähnlich sind wie beim Paragleiten. Ein moderner Drachen kann bis auf 100 Stundenkilometer beschleunigt werden, die normale Fluggeschwindigkeit liegt bei über 40 Stundenkilometern, u.a. braucht es deswegen auch nach der Ausbildung mehr Training als beim Gleitschirmfliegen, um diese Flugsportart sicher zu betreiben.

Das Mindestalter für die Teilnahme an der Ausbildung ist 14 Jahre. Minderjährige brauchen die Zustimmung des Erziehungsberechtigten. Ein fliegerärztliches Tauglichkeitszeugnis oder besondere körperlichen Voraussetzungen sind nicht notwendig.

Der Hängegleiterschein, mit dem du in Österreich, Deutschland, der Schweiz und vielen anderen Ländern unter Einhaltung der Luftverkehrsregeln frei fliegen darfst, wird vom Österreichischen Aeroclub mit 15 Jahren ausgestellt, wenn du folgende zwei Ausbildungsschritte erfolgreich abgeschlossen hast:

Die Grundausbildung

Du beginnst am Übungshang oder an der Winde mit praktischen Start–, Flug- und Landeübungen. Nach der Grundausbildung am Übungshang/Winde, einer theoretischen Einweisung und 5 Flügen mit einem Höhenunterschied von mindestens 300m und einem theoretischen Test erhältst du die Österreichische Schulbestätigung. Mit dieser darfst du Flüge mit Flugauftrag in zugelassenen Schulgeländen der österreichischen Flugschulen durchführen.

Die Pilotenscheinausbildung bis zum Hängegleiterschein

Nach erfolgreicher Grundausbildung folgen weitere Höhenflüge, eine fundierte Theorieausbildung und eine Prüfung:

  • insgesamt mindestens 40 Höhenflüge (Flüge mit mindestens 300 m Höhenunterschied), 25 dieser Höhenflüge müssen unter Aufsicht eines Fluglehrers erfolgen. 15 dieser Höhenflüge müssen auch über 500 m sein, zudem erhältst du eine Alpineinweisung
  • 20 Unterrichtseinheiten in den Gegenständen: Hängegleiterkunde, Aerodynamik, Meteorologie, Luftrecht, Flugpraxis einschließlich Geländekunde und Umweltschutz, Erste Hilfe bei Unfällen und Flugmedizin
  • eine erfolgreiche Pilotenscheinprüfung in Theorie und Praxis.

Informationen zur Anerkennung von Ausbildungsschritten in Deutschland oder anderen Ländern

Hast du bereits eine Ausbildung zum Beispiel in einer deutschen Flugschule begonnen und möchtest diese jetzt lieber in den Bergen fortsetzen, so werden die österreichischen Flugschulen deine bisherigen Ausbildungsschritte anerkennen.